Bis zu meinem 6. Lebensjahr verlief meine Entwicklung normal. Nur eine Mittelohrentzündung und Masern brachten etwas Abwechslung in das tägliche Einerlei von Spielen, Essen, Trinken, Stuhlgang und Schlafen.

Ich lebte mit meinen Eltern in einem kleinen Holzhaus mit einem großen verwilderten Garten (Gartenarbeit war nicht Vaters Ding), in dem ich mich austoben konnte.

Wenn sich meine Eltern mal nicht stritten und sich einfach nur gesittet unterhielten,

legte ich manchmal meinen Kopf auf den Rücken meiner Mutter und horchte in sie hinein und hörte ihre Stimme als dumpfes brummeln und ich erinnerte mich an die Zeit, als ich zufrieden in einem dunklen, dennoch bunten Universum vor mich hin waberte. Aber es gab kein Weg zurück.Anfang April des Jahres 1956 gab es eine weitere einschneidende Veränderung in meinem Leben. Die Schule.

Die Matthias-Claudius-Grundschule in Berlin/Rudow raubte mir in den folgenden vier Jahren viel kostbare Zeit, die ich eigentlich mit Spielen verbringen wollte. Die Lehrer bemühten sich redlich und mit viel Erfolg, mir die Freude am Lernen auszutreiben.

 

 

Arno Funke Lebenslauf.